Uraufführung: 21.04.2023
die gegangen sind erzählt von drei Fluchtgeschichten, die auf Basis von Interviews und Gesprächen zusammengetragen und fiktionalisiert wurden und auf sehr persönliche Weise vom Heimatverlust aus Ex-Jugoslawien, Syrien und der Ukraine berichten. Alltägliche Momente ereignen sich beiläufig neben ungeheuerlichen Ereignissen. Was ist jetzt eine leichtfüßige Erinnerung an ein wunderbares Gestern, das aber längst vergangen ist und was erzählt von der Zerstörung dieser Heimat?
Wir möchten nicht eine Geschichte von Flucht porträtieren, sondern die Geschichte von Menschen, zu deren Geschichte eine Flucht gehört. - Anaïs Clerc & Yazan Melhem
Diese drei Fluchtgeschichten zeigen aber auch, dass die Menschen dahinter viel mehr sind als nur ihre Fluchterfahrung. Ihre vielstimmigen Identitäten versuchen - auf der Suche nach einer neuen Heimat - zerbrochene Einzelteile wieder zusammenzusetzen. Schmerzlich greifbar wird dabei die Allgegenwärtigkeit von Krieg und Flucht in unserem Alltag, die Gleichzeitigkeit von Schicksalen, die durch diese existenzielle Erfahrung geeint sind. Und so erlebt man fragmentierte Geschichten mit allen Sinnen - man kann das schmecken, man kann es riechen, man hört die Geräusche der sie umgebenden Gegenwart, man sitzt gemeinsam mit dem Text in einer Welt, die sich zugleich als vertraut und ausgesprochen fremd auftut.
Inszenierung: David Moser
Bühne und Kostüme: Stella Lennert
Musik: Lukas Ismael Schwermann
Dramaturgie: Claudia Lowin
Mit: Otiti Engelhardt, Lua Mariell Barros Heckmanns, Sascha Maria Icks, Hannah Walther, Thomas Kienast, Manuel Zschunke
Fotos: Uwe Lewandowski, Stella Lennert