Uraufführung: 17.12.2022
Iphigenie ist gerade mal 15 und schon lastet das Schicksal des ganzen Griechenvolks auf ihr. Als sie in der Küstenstadt Aulis ankommt, wo das versammelte Heer bereitsteht, um nach Troja aufzubrechen, bietet sich ihr ein schrecklicher Anblick. Die Felder sind verdorrt, das Meer hat sich in eine warme Brühe verwandelt und die Menschen leben im Elend. Die Göttin Artemis hat die eitlen Griech*innen mit Hitze und Flaute bestraft. Und ausgerechnet Iphigenie soll all das beenden können? Wie? Und vor allem: wofür? Damit alles wieder so wird wie immer? Damit ihr Vater und ihr Onkel in sinnlosen Kriegen um Ruhm und Ehre kämpfen können und noch mehr Leid über die Welt bringen? Während die Griech*innen ihre vermeintliche Retterin wie einen Superstar feiern und Iphigenie immer weiter bedrängen, wird ihr langsam klar: Sie muss sich selbst opfern, um ihr Volk vor dem Niedergang zu retten. So will es Artemis, so will es das Griechenvolk. Aber selbst wenn sie durch Selbstaufgabe alle retten könnte - will sie sich wirklich der patriarchalen Ordnung fügen, um so das bestehende System zu erhalten?
Inszenierung und Text: David Moser
Dramaturgie und Text: Natalie Baudy
Bühne und Kostüme: Stella Lennert
Musik: Sebastian Jurchen
Mit: Enea Boschen, Clara Schwinning,
Olivia Wendt, Steven Cloos
Fotos: Stella Lennert